Burgruinen

Burgruine Axenstein

Die Burgruine Saxenstein (Axenstein), die aus zwei das gleiche bedeutenden Begriffen zusammengesetzt ist, liegt beim gleichnamigen Weiler Axenstein. Der starke, viereckige Turm (Wohnturm) wird nach seiner Bauweise ins frühe 13. Jh. datiert und nimmt den Charakter einer Rodungsinsel ein, wahrscheinlich Sitz eines rhäzünsischen Verwalters. Vielleicht hatte dieser Turm auch Wachtpostenfunktion, denn er war der westlichste Posten des Rhäzünser Lehensberzirks. Der Wohnturm verfügte über einen rundbogigen Hocheingang im zweiten Geschoss. Zur Auflassung der Burg siehe Schwarzenstein.

Quellen: Jahreshefte Pro Supersaxa (nach Poeschel 1929 und Burgenbuch Clavadetscher/Meyer 1984).


Burgruine Heidenberg

Die Burgruine Heidenberg (Heidenburg, Hohlenburg, Hohlenstein, Lochliburg) ist oberhalb Tavanasa am Nordhang des Obersaxer Trasses gelegen und wird von O. Clavadetscher/W. Meyer ins 11./12. Jh. datiert. Diese glauben auch, dass diese Anlage bereits vor dem 13. Jh. verlassen worden sei. Vorhanden sind noch die auf einem Felsblock aufgemauerten Fundamente eines vermutlich fünfeckigen Turmes und die schwachen Spuren einer abschliessenden Wehrmauer. Vielleicht handelt es sich hier um die volkstümliche Bezeichnung eines für uralt gehaltenen Gemäuers.

Quellen: Jahresheft Pro Supersaxa 1989 (nach Clavadetscher/Meyer, Burgenbuch 1984).


Burgruine Moregg bei Egga

Obwohl diese Burg zu ihrer bewohnten Zeit in keiner Urkunde erscheint, dürfte sie ebenfalls im 13. Jh. entstanden sein. Auch sie diente dem gleichen Zweck wie die übrigen Obersaxer Burgen. Sie war ein "befestigtes Verwaltungsgebäude" im Erblehensbezirk der Rhäzünser Freiherren. Weiteres siehe Burg Schwarzenstein.

Quellen: Jahresheft Pro Supersaxa 1993 (nach Burgenbuch Clavadetscher/Meyer 1984).


Burgruine Schwarzenstein

Die Burgruine Schwarzenstein wird ca. in die Mitte des 13. Jh. datiert (Mauerwerk) und dürfte eine Gründung der Freiherren von Rhäzüns sein. Hartwig von Löwenstein entriss sie Heinrich Brun von Rhäzüns, musste sie ihm aber 1289 wieder zurückgeben. Die ausgedehnte Anlage (nach Jörgenberg sicher die grösste Burg im Vorderrheingebiet) steht am Steilabfall der Obersaxer Terrasse. Sie thront auf einem schmalen, rund 50 m langen Felskopf, der dem Rand entlang mit einer Ringmauer bewehrt ist und an den Enden je einen aus verschiedenen Epochen stammenden Kopfbau aufweist. Die Pforte zum wahrscheinlich älteren Teil im Osten befand sich im Südosten. Das Tor am Westtrakt befindet sich im Norden und konnte über eine kühn angelegte Holzkonstruktion erreicht werden (Hocheingang). Über die Bauten im Binnenhof könnten nur archäologische Grabungen Aufschluss geben.

Eine Burg befand sich meistens in der Nähe eines mittelalterlichen Meierhofes und beherbergte den Meier, "Zinseinzieher" des Hauptherrn, hier der Freiherren von Rhäzüns oder deren Pfandinhaber. Die Burg wurde vermutlich im Verlauf des 14. Jh. verlassen, da der Ammann der neu eingewanderten Walser die niedere Gerichtsbarkeit auszuüben begann.

Quellen: Pro Supersaxa 2000 (nach Poeschel 1929, Clavadetscher/Meyer 1984).